Kriegsenkel-Erinnerungen: Ein Beispiel

11. Mai 2016 von 15 bis 17 Uhr im barrierefreien Gemeindehaus St. Katharinen (An der Katharinenkirche 4, 38100 Braunschweig). Im Rahmen des wöchentlichen Thementreffs Mittwochnachmittag an St. Katharinen. Eintritt frei. Kaffee und Kuchen werden gereicht.

Ein Beispiel für den Rückblick der dritten Generation nach dem 2. Weltkrieg auf die damaligen Ereignisse wird am kommenden „Mittwochnachmittag in St. Katharinen“ vorgestellt. Im Rahmen des offenen Thementreffs wird mit einem Dokumentationsfilm die Erinnerungsarbeit der Kriegsenkelin Lena Karsten vorgestellt. Ihre Recherchen über das Leben ihres Großvaters, des evangelischen Pfarrers und Soldaten Dietrich Karsten, sind ein Verarbeitungsweg, wie er typisch und aufschlussreich für diese Generation ist. Nach dem gut 1-stündigen Film im geräumigen Gemeindesaal mit großer Leinwand ist Gelegenheit für Gespräch und Austausch. Interessierte sind willkommen.

„Dietrich KarDietrich Karstensten war Theologiestudent, als Hitler die Macht ergriff. Er wurde Pfarrer, ging in den Widerstand und fiel schließlich mit 30 Jahren als begeisterter Soldat an der Ostfront. Er hinterließ eine Frau und zwei Söhne, zwei Flaschen teuren Cognacs (die er aus dem besetzten Frankreich mitgebracht hatte) und über dreihundert Briefe, die er in der Zeit zwischen 1932 bis zu seinem Tod 1942 geschrieben hat. Seine Enkeltochter Lena versucht in dem Dokumentarfilm, diese schwierig nachzuvollziehende Entwicklung ihres Großvaters zu verstehen. Die Enkelin verfolgt anhand der vielen Briefe die letzten zehn Jahre ihres Großvaters. Zusammen mit dem 32-jährigen Historiker Gabriel Fawcett sucht sie die Schauplätze von Dietrich Karstens Leben auf. Wie sich die dritte Generation dem Trauma des Zweiten Weltkriegs nähert, zeigt diese Dokumentation auf neue, spannende Weise. Lena Karsten hat die Geschichte nicht nur für sich und ihre Familie, sondern für ihre ganze Generation recherchiert.“ (Quelle dieser Beschreibung und des Beitragsbildes).