„Joseph und seine Brüder“

Biblischer Mythos im Exil. Vortrag und Gespräch mit Prof. Dr. Julia Schöll (TU Braunschweig).
Eine Veranstaltung der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit Nds.-Ost
am Dienstag, 11. November 2025 von 16.00 – 18 Uhr im Großen Saal
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Begonnen 1926 in München, fortgesetzt erst im Schweizer, dann im US-amerikanischen Exil, ist Thomas Manns Tetralogie „Joseph und seine Brüder“ ein Roman seiner Zeit – und zugleich das zeitübergreifendste, ja zeitloseste seiner Werke. Thomas Mann schreibt darin die Josephserzählung des Alten Testaments neu, indem er diese Geschichte als eine Menschheitsgeschichte erzählt, die weit über die Grenzen der jüdischen und christlichen Kulturgeschichte hinausweist. Zugleich gelingt Thomas Mann das Kunststück, diesen Text auch auf die eigene Gegenwart zu beziehen: auf den Nationalsozialismus, der ihn aus der Heimat vertrieben hat, und auf die USA und Präsident Roosevelt, auf den Thomas Mann große Hoffnung im Kampf gegen das NS-Regime setzt. Wie Mythos, Religion und Politik in diesem Romanwerk zusammengehen, soll im Gespräch erörtert werden.

Prof. Dr. Julia Schöll (c) TU Braunschweig