An der Katharinenkirche 4
38100 Braunschweig
Der Gründer der Muslimbruderschaft als religiöser Reformer und politischer Aktivist.
Im Rahmen von „Gedankengänge und Lebenswege“ wird Hasan al-Banna (1906-49) vorgestellt. Er war kein Theologe, aber missionarisch aktiver Laie und vielleicht der erste „Islamist“ der Neuzeit. 1928 gründete er die ägyptische Muslimbruderschaft und wurde ihr „oberster Führer“. Unter seiner Leitung entwickelte sie sich in nur zwei Jahrzehnten von einer sufisch („mystisch“) geprägten Frömmigkeitsbewegung zu einer religiös-politischen Massenbewegung. Heute ist die Muslimbruderschaft weltweit präsent und fast überall hoch umstritten. Wie verstand der charismatische Volksschullehrer, der den Jihad gegen Kolonialismus und Zionismus propagierte, eine islamische Revolution jedoch ablehnte, den „zeitgemäßen Islam“, den er in Wort und Tat zu verankern suchte?
Foto: Marcus Bleyl, Berlin
Prof. Dr. Gudrun Krämer ist emeritierte Professorin für Islamwissenschaft mit Forschungsschwerpunkten in Religion, Recht, Politik und Gesellschaft im Vorderen Orient seit 1800. Nach ihrer Tätigkeit als Nahostreferentin bei der Stiftung Wissenschaft und Politik (München) seit 1982 leitete sie von 1996-2019 das Institut für Islamwissenschaft der Freien Universität Berlin und 2007-2018 die in der Exzellenzinitiative eingerichtete Berlin Graduate School Muslim Cultures and Societies. Sie ist Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und gehörte 2018-2024 dem Wissenschaftsrat an.
Musikalische Rahmen durch Iouri Kriatchko, Moderation durch Pfarrer Werner Busch. Kaffee und Kuchen werden gereicht. Der Eintritt ist frei.