Am Volkstrauertag (So., 18.11.2018) laden wir zu einem musikalischen Gottesdienst ein. Es werden Arien aus Dietrich Buxtehudes Oratorium „Das Jüngste Gericht“ zu Gehör gebracht. Ausführende sind Dorothea Spielmann-Meyns (Sopran), Eckart Meyer (Bass), Katharina Huche und Susanne Busch (Violine), Richard Groocock (Cello) und Wolfgang Bretschneider (Orgel). Die Predigt hält Pfarrer Werner Busch. Der Eintritt ist frei.
Ergänzende Informationen:
Auf Vorschlag des „Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge“ wurde in den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts der Volkstrauertag als staatlicher Feiertag eingeführt. In jene Zeit fiel auch die Schaffung zahlreicher „Krieger-Denkmäler“ für die Trauer um die Männer, die als Soldaten im 1. Weltkrieg ums Leben kamen. Beinah jedes Dorf, jede Stadt hat seither eigene Denkmäler und meist bis heute entsprechende Gedenk-Feiern. Auch in St. Katharinen wurde mit einem monumentalen Gefallenendenkmal im Kirchraum derer gedacht, „die aus der Katharinengemeinde im Weltkrieg 1914/18 für ihr Vaterland fielen“. In die Mitte einer großen Namenstafel war die von dem Braunschweiger Künstler Jakob Hoffmann geschaffene Pieta eingelassen. Sie stellt dar, wie Maria um den toten Jesus trauert. Eine zusätzliche Schrifttafel stellte den Soldatentod mit dem Heil wirkenden Tod Christi gleich und wertete ihn als Liebestat: „das Leben für die Brüder lassen“. Die enge Verbindung zwischen Thron und Altar in der Staatskirche war zwar mit dem Ende des Kaiserreiches 1918 grundsätzlich gelöst worden. „Aber die geistige, theologische Welt war in der Kirche noch lebendig“, beschreibt Gemeindepfarrer Werner Busch die Mentalität jener Jahre. „Dieses Framing des Soldatentodes, dieses überhöhende Umdeuten der Urkatastrophe des 20. Jahrhundert wurde nach dem 2. Weltkrieg nach und nach abgebaut.“ Inzwischen sind die Spuren des Kriegstotengedenkens im Kirchenraum weitgehend verschwunden. Dennoch soll das Thema als Mahnung der Gemeinde im Gedächtnis bleiben. Nachdem der Kirchenvorstand von St. Katharinen sich im Jahr 2015 intensiv mit der Geschichte des Kriegstotengedenkens auseinandergesetzt hat, wird in jedem Jahr im Gottesdienst am Volkstrauertag eine Erklärung des Leitungsgremiums dazu verlesen.