Ein Leben in Opposition: Martin Niemöller

Mittwoch, 8. November 2023 von 15-17 Uhr im Gemeindesaal

Die laufende Themenreihe „Gedankengänge und Lebenswege“ über Biographien bekannter Persönlichkeiten wird am Mittwoch 8.11. um 15 Uhr mit einem Vortrag über Martin Niemöller (1892-1984) fortgesetzt. In seinem Lebensweg und -Werk spiegelt sich die wechselvolle und widersprüchliche Geschichte des 20. Jahrhunderts.

Prof. Dr. Benjamin Ziemann von der University of Sheffield (Groß Britannien) wird in seinem Vortrag im Gemeindesaal am Braunschweiger Hagenmarkt über „Ein Leben in Opposition“ vor allem auf den Zeitraum seit den 30er Jahren schauen. Als Mitbegründer des Pfarrernotbundes und führendes Mietglied der Bekennenden Kirche stand Niemöller im Zentrum der kirchenpolitischen Konflikte während des „Dritten Reiches“. In der heutigen Erinnerung ist er mehr für sein Engagement in der Ökumene und als Leitfigur der Massenmobilisierung gegen Wiederbewaffnung und Atomrüstung nach 1945 bekannt. Der Vortrag geht der Frage nach, ob und inwiefern Niemöller sich in dieser wechselvollen Zeit selbst treu geblieben ist bzw. welcher Wandel und welche Widersprüche an ihm zu erkennen sind. In der musikalisch gerahmten Veranstaltung werden Kaffee und Kuchen gereicht. Der Eintritt ist frei.

Wer war Raiffeisen – und was wollte er?

Am 13. September um 15 Uhr beginnt mit einem Vortrag über Wilhelm Friedrich Raiffeisen (1818-1888) eine neue Themenreihe „Mittwochnachmittag an St. Katharinen“, das sich als wöchentliches offenes Bildungsangebot an Interessierte Braunschweiger und Braunschweigerinnen richtet, im Gemeindesaal von St. Katharinen am Hagenmarkt stattfindet und zusammen mit der Kirchengemeinde St. Magni verantwortet wird. Unter dem Motto „Gedankenwege und Lebensläufe – Theologie in Biographien“ werden von demnächst in lockerer Folge Persönlichkeiten aus Kirche und Theologie vorgestellt. Am kommenden Mittwoch macht schon der erste Protagonist der Reihe als Zeitgenosse des 19. Jahrhunderts eine Ausnahme, weitere Termine blicken vor allem in das 20. Jahrhundert (Dorothee Sölle, Martin Niemöller, Geschwister Scholl u.a.). Relativ unbekannt ist, dass Raiffeisen weit mehr war als nur Bankengründer. Er schöpfte seine Ideen und sein Engagement aus dem christlichen Glauben, ohne sich dabei in konfessionellen Kategorien einordnen zu lassen. Der Referent Prof. Dr. Dr. Michael Klein ist Pfarrer in Raiffeisens Heimatgemeinde Hamm a.d. Sieg, lehrt Kirchengeschichte an der Universität Heidelberg und stellt Raiffeisens Wirken in seinem christlichen Kontext dar. Der Vortrag wird über eine live-Videoverbindung auf Großleinwand übertragen werden. Musikalische Gestaltung und Moderation liegen bei Iouri Kriatchko und Werner Busch, Kaffee und Kuchen werden gereicht, der Eintritt ist frei.

Prof. Dr. Dr. Michael Klein

Weitere Termine der Reihe „Gedankenwege und Lebensläufe – Theologie in Biographien“

27.09.: Was uns unbedingt angeht – Einführung in Leben und Werk Paul Tillichs durch Prof. Dr. Dr. Werner Schüssler

1.11.: Theologie und Politik im Jahr 1933 – Karl Barth (1886-1968) und Karl Ludwig Schmidt (1891-1856), von Prof. Dr. Klaus Wengst

8.11.: Ein Leben in Opposition – Martin Niemöller, mit Prof. Dr. Benjamin Ziemann

29.11.: Es reut mich nichts – Sophie Scholl, mit Dr. Robert M. Zoske

13.12.: Meine Arme sind zu kurz, um mit Gott zu boxen – Johnny Cash, mit Dr. Matthias Huff

Wird fortgesetzt.

Ankünigdungstext der Reihe:
Theologie ist viel mehr als nur Papier mit Druckerschwärze zwischen Buchdeckeln. Zur Theologie gehören auch die Zeiten und vor allem Menschen mit ihren Erfahrungen, Schicksalen und Emotionen. In einer lockeren Folge werden Ihnen Persönlichkeiten aus der Geschichte von Theologie und Kirche vorgestellt. Wir werfen einen Blick auf wichtige Stationen der Biographie und  die Lebensumstände – ohne den Anspruch einer umfassenden Würdigung. Besondere Aufmerksamkeit bekommen die theologischen Ideen und Aktivitäten sowie der Einfluss, den diese auf Kirche und Gesellschaft ausgeübt haben. Wir möchten Ihnen damit markante Ausschnitte aus der Theologie- und Kirchengeschichte lebendig vor Augen stellen. An verschiedenen Beispielen wird deutlich werden: Theologie und Glauben sind eine Art Weg-Orientierung auf der Reise durch den Weltlauf. Wer sich mit Gott und dem Glauben beschäftigt, reagiert damit auf die große Zeitgeschichte und eigene Lebenserfahrungen. Die kritische Distanz zu den ausgewählten Persönlichkeiten wird dabei unterschiedlich groß ausfallen. Aus dem zeitlichen Abstand und mit Hilfe von Ergebnissen historischer Forschung tritt heute manches klarer zutage als seinerzeit „im Eifer des Gefechts“. Nicht immer ist es möglich, affirmativ von jemandem zu lernen. Aber immer kann man an jemandem lernen. Dazu laden wir Sie herzlich in unser Bildungsangebot „Mittwochnachmittag an St. Katharinen“ ein.

„Wodka mit Grasgeschmack“ am 6.9.

Im Rahmen von „Mittwochnachmittag an St. Katharinen“ wird am 6. September 2023 Markus Mittmann im Gemeindesaal von St. Katharinen zu einer Entdeckungsreise in seinen authentischen Roman einladen. Unter der Frage „Wie sind wir so geworden, wie wir sind“ erzählt er in  „Wodka mit Grasgeschmack“ von einer Spurensuche zu den eigenen Familienwurzeln in der Vergangenheit. Die so unterhaltsam wie nachdenklich beschriebene Reise führt seine Familie nach Polen zu Orten und Geschichten, die zu die für die Macht der Vergangenheit stehen. Der ca. 2stündige „Mittwochnachmittag“ beginnt um 15 Uhr und wird von den Kirchengemeinden St. Magni und St. Katharinen verantwortet, mit musikalischer Rahmung, Kaffee und Kuchen. Der Eintritt ist frei. Die Gemeinden laden ein.

Elm-Fluss Schunter

Der Verbandsvorsitzende des „Gewässerunterhaltungsverbandes Schunter“ Werner Denneberg wird am Mittwoch, 10. Mai 2023, im Rahmen von „Mittwochnachmittag an St. Katharinen“ über die Schunter als Elm-Fluss referieren. Das Referat, ergänzt mit einer Filmpräsentation, stellt die Schunter von der Quelle bei Räbke bis zur Mündung in Walle vor und stellt ihre Bedeutung für Mühlen, romanische Kirchen, Herrenhäuser und Güter sowie Schifffahrt und Fischerei heraus. Denneberg wird insbesondere auf die Veränderungen des Gewässers eingehen, die im Zuge von Renaturierungsmaßnahmen gemäß der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie vorgenommen wurden. Die musikalisch von Florian Hase gerahmte Veranstaltung wird von den Kirchengemeinden St. Katharinen und St. Magni verantwortet und beginnt um 15 Uhr. Kaffee und Kuchen werden gereicht, eine Anmeldung ist nicht erforderlich, der Eintritt frei.

We shall overcome.

Donnerstag, 17. Juni 2021 um 18 Uhr
piano plus: Musik und Talk am Tisch des Herrn.

Von 1954 bis 1990 wurde der 17. Juni jährlich als „Tag der Deutschen Einheit“ begangen. Aus einem aktuellen Anlass wird am kommenden Donnerstag um 18 Uhr dieser Gedenktag zum Thema in St. Katharinen (Hagenmarkt) gemacht. In diesem Jahr wird zum 17. Juni die Behörde des „Bundesbeauftragten für die Stasiunterlagen“ aufgelöst und der „Bundesbeauftrage für die Opfer der SED-Diktatur“ beginnt seine Arbeit. Die Katharinengemeinde hat Pfarrer Christian Dietrich aus Klettbach eingeladen, um bei „Musik und Talk am Tisch des Herrn“ aus seiner Arbeit in der „Projektstelle Seelsorge Diktaturopfer“ der Evangelischen Kirche Mitteldeutschlands zu berichten. Dietrich, dem aus politischen Gründen das Abitur verwehrt blieb, beteiligte sich einst als Naumburger Theologiestudent an Aktionen des kirchlichen Widerstandes der Jungen Gemeinde und der Studentengemeinde dort. Er wurde Vertreter der Bürgerrechtsbewegung in der DDR und von 2013 bis 2018 Landesbeauftragter des Freistaats Thüringen zur Aufarbeitung der SED-Diktatur. Ihm liegt daran, mit Besonnenheit und Gottvertrauen Menschen in der persönlichen Aufarbeitung ihrer eigenen Lebensgeschichte dieser Zeit zu begleiten. Er ist Geschäftsführer des Anerkennungsausschusses, den die Kirche in Mitteldeutschland für Opfer kirchlichen Handelns während der SED-Diktatur eingesetzt hat. Die musikalische Gestaltung dieses experimentellen Gottesdienstes haben die „Voicesistas“ u.a. mit vokaler Improvisation. Der Eintritt ist frei. Ein bewährtes Hygienekonzept ist in Geltung.

Christian Dietrich