Begrüßung zur Gospelnacht in St. Katharinen von Pfarrer Werner Busch:
Liebe Gäste des Gospelkirchentages! Liebe Sängerinnen und Sänger der verschiedenen Chöre! Liebe Musikfreunde! Und natürlich: Liebe Braunschweigerinnen und Braunschweiger!
Herzlich willkommen in St. Katharinen hier am Hagenmarkt!
Ich freue mich, dass Sie alle heute Abend hier zur Gospelnacht gekommen sind. Über unsere ganze Stadt verteilt wird heute in großen alten Kirchen genauso wie in jüngeren und kleinen gesungen und gefeiert. Für uns hier an St. Katharinen und sicher genauso für die anderen Gemeinden ist das ein Highlight, ein besonderes Ereignis.
Mein Name: Werner Busch, ich bin Pastor hier an dieser Kirche und in der dazugehörenden interessanten Gemeinde und freue mich, Sie hier heute Abend begrüßen zu können. Die Musik – das darf ich sagen – ist bei uns und natürlich auch bei anderen zu Hause. Hier erklingt regelmäßig unser Chor, unser Bläseerkreis und vieles andere mehr. Heute kehrt Gospel bei uns ein. Spirituals.
Lassen Sie sich mitreißen! Lassen Sie sich berühren von einer geistlichen Musik, die nicht aus unserem europäischen Kulturkreis erwachsen ist.
Woher kommt es, dass weiße, europäische und  im relativen Wohlstand lebende Menschen eine Musik so inspirierend finden, die aus den Herzen von Farbigen, Sklaven, von Entwurzelten, Geschundenen, Unterdrückten staammt? Vielleicht sagt das etwas über unsere innere Verfassung aus, dass wir auf diese gefühlvolle, bauchige und herzbewegende Musik so anspringen. Wir sind sonst so verkopft, kompliziert und führen unser enges Leben in kleinen, gut eingerichteten Kästchen. In den Gesängen des Gospel suchen wir die Weite des Herzens und spüren eine Seelenkraft in uns, zu der wir sonst wenig Zugang haben.
Let my people go!
Freigelassen werden – rauskommen aus dem müden Trott, aus sich herauskommen und dann wieder zu sich finden. Das ermöglicht die Gospelmusik.
Im Namen unserer Kirchengemeinde wünsche ich allen Mitwirkenden, allen Gästen und Freunden dieses Gospelkirchentages, dass Sie gute Tage hier in Braunschweig erleben. Ich wünsche Ihnen, dass Sie Musik erleben und in der Musik Gemeinschaft, Glauben. Ich wünsche Ihnen, dass Sie eine Ahnung von jener Freiheit bekommen, zu der wir geboren sind. Zu der Gott den Menschen geschaffen hat. Und zu der er uns ruft. Wie eingeklemmt, bedrängt und bewegungsarm unsere Herzen auch geworden sein mögen. Let my people go!
Möge der alte Ruf des Auszugs, der Ruf des Exodus, der Ruf in die Freiheit an diesen Tagen mitklingen. Der Ruf aus alten Büchern mit starken Geschichten. Ein Gottesruf, der uns zur Hoffnung, zum Singen, zum Klagen und zum Trotz erweckt.
Let my people go!