„Hier stehe ich. Ich kann nicht anders.“

Donnerstag, 30. Oktober 2025 um 18.30 Uhr in St. Katharinen
Vortrag – Musik – Schauspiel – Empfang

Obwohl Martin Luther diesen Satz in seiner epochalen Rede nicht gesagt hat, kennzeichnet die nachträglich hinzugefügte, berühmt gewordene Formulierung durchaus einen wesentlichen Charakterzug seines Auftritts vor dem Reichstag: “Hier stehe ich, ich kann nicht anders.” Ein Mönchlein aus Wittenberg – begleitet von jubelnden Massen und prominenten Unterstützern – tritt im März 1521 auf dem Reichstag zu Worms schließlich allein mit der Kraft des Wortes gegen eine kaiserliche und klerikale Übermacht an. Die klug konzipierte und außerordentlich wirkungsmächtige Rede steht im Mittelpunkt dieser festlichen Veranstaltung am Vorabend des Reformationstages 2025 in der Braunschweiger Katharinenkirche.

Professor Dr. Joachim Knape war bis 2018 am Seminar für Allgemeine Rhetorik der Universität Tübingen tätig und hat in einer zum Reformationsjubiläum 2017 veröffentlichten Studie die Wormser Lutherrede eingehend analysiert. Der rhetorische Machtkampf im Ringen um die Wahrheit stellt in Knapes Betrachtung eine welthistorische, geistesgeschichtlich und politisch hochbedeutsame Zäsur dar. Der Braunschweiger Schauspieler Klaus Lembke (Ausbildung zum Schauspieler an der Hochschule für Musik und Theater Hannover, Engagement an den Staatstheatern in Würzburg, Karlsruhe, Hannover und Braunschweig) wird die Lutherrede zur Aufführung bringen. Zusammen mit dem Organisten und Propsteikantor Hanno Schiefner wird die bereits mehrfach national und international ausgezeichnete Violinistin Tamaki Steinert musizieren. Sie wurde 2007 in Tokio geboren, lebt derzeit in Wolfsburg und studiert als Jungstudentin in der Violinklasse von Prof. Krzysztof Węgrzyn an der HMTMH.

Die Moderation liegt bei der Direktorin der Akademie Abt Jerusalem Pfarrerin Kerstin Vogt und Katharinenpfarrer Werner Busch.

Die Veranstaltung klingt mit einem Empfang bei Wein und Häppchen aus. Der Eintritt ist frei.

Gott helfe mir

Sonntag, 18. April 2021 um 10.30 Uhr
Gottesdienst anlässlich des 500. Jahrestages von Luthers Bekenntnis vor dem Reichstag zu Worms am 18.4.152

Musik:
Dorothea und Katharina Philipps (Sopran und Alt)
Johanna Liberadzka (Harfe)
Wolfgang Bretschneider (Orgel)
Werner Busch (Liturgie und Predigt)

Gottesdienst mit bewährtem Hygienekonzept

Hammer oder Kreuz – wie soll die Kirche reden?

„Es ist vielleicht eine der besten Reden, die am Festtag von 500 Jahren Reformation in unserem Land gehalten wurden“, würdigt Katharinenpfarrer Werner Busch die Ansprache von Erik Flügge am 31. Oktober 2017 in Gießen. Frisch und herausfordernd. Wert, sich mit ihr auseinanderzusetzen. Der Theologe wendet sich in einem Brief an den politischen Strategen und Kommunikationsberater.
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Vorrede zu einer wirkungsvollen Schrift

In wenigen Jahrzehnten wird er 2000 Jahre alt. Das könnte ein großes Gedenk- und Themenjahr für die Christenheit werden. Ich bin gespannt, ob es gefeiert wird, müsste dafür allerdings selber fast 90 Jahre alt werden, um es mitzuerleben. Mitte der 50er Jahre ist es soweit.

Dieses Schriftstück ist nicht irgendeines in der Bibel. Es hat an historischen Wegscheiden der Kirche mehr als einmal eine bedeutende Rolle gespielt. Gesellschaftliche und kirchliche Umbruchs-Situationen waren öfter seine große Stunde.
Um welche Schrift geht es? Lesen oder hören Sie selbst:

Fortsetzung: siehe Manuskript

Zm Nachhören der gesamten Vorrede links den Pfeil anklicken. Abspielung beginnt mit einigen Sekunden Verzögerung.

Martin Luther und das Judentum – Ausstellung

Vom 13. April bis 22. Mai bei uns.

Die besonderen Gottesdienste der Kar- und Ostertage in der Braunschweiger St. Katharinenkirche beginnen am Gründonnerstag mit einem besonderen thematischen Bezug zum Reformationsjubiläums-Jahr 2017. Vom 13. April bis zum 18. Mai wird die Wanderausstellung „Martin Luther und das Judentum“ in der Kirche am Hagenmarkt zu besichtigen sein.

Die starke Konzentration auf die Person Martin Luthers beherrschte schon vor 2017 weitgehend die öffentlichen Debatten und Marketingaktionen zu diesem 500. Jubiläum,

erklärt Katharinenpfarrer Werner Busch einen der Gründe dafür, warum die Ausstellung in diesem Jahr gezeigt werde. Die kirchlichen und staatlichen Jubiläumsverantwortlichen haben mit der Mittelpunktstellung Luthers eine Entscheidung getroffen, die auch zur Bearbeitung der problematischen Seiten des Wittenberger Reformators herausfordere. Dazu gehöre zweifellos, so der Katharinenpfarrer, eine ausgeprägte Judenfeindlichkeit, wie sie vor allem in Luthers später Schrift „Von den Juden und ihren Lügen“ (1543) zum Ausdruck kommt.

Die Ausstellung bietet die Möglichkeit, sich über bloße Zitatfetzen und Schlagworte hinaus eingehend zu informieren und ein begründetes Urteil über Martin Luthers Verhältnis zu den Juden zu bilden.

Auch jüngere Entwicklungen und die Gegenwart sind im Blick. Es sei bekannt, so Busch, dass die Evangelische Kirche einen langen und bewegten Prozess der Aufarbeitung dieses Themas hinter sich habe und noch immer daran arbeite. Das oberste Kirchenparlament (Synode) der Evangelischen Kirche hat im November 2015 eine Kundgebung zu „Martin Luther und die Juden – Notwendige Erinnerung zum Reformationsjubiläum“ beschlossen, in der u.a. erklärt wurde:

Luthers Schmähungen gegen Juden stehen im Widerspruch zum Glauben an den einen Gott, der sich in dem Juden Jesus offenbart hat.

Diesem u.a. Beschlüssen der EKD gingen seit 1945 viele Jahre gemeinsamer theologischer Diskussionen zwischen Christen und Juden voraus. Dafür steht als Kooperationspartner die „Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit“, die mit der Katharinengemeinde zu dieser Ausstellung einlädt. Der Eintritt ist frei. Die Ausstellung kann werktags von 9 bis 15 Uhr, sonntags nach dem Gottesdienst und zu anderen Zeiten auf Anfrage besichtigt werden. Zwei Vortragsveranstaltungen im Ausstellungszeitraum sind in Planung und werden auf diesem Wege bekannt gegeben. Ausstellungskatalog und andere Schriften zum Thema können preiswert erworben werden.

Der Gottesdienst am Gründonnerstag, 13. April 2017 mit Abendmahl beginnt um 18 Uhr in St. Katharinen in Braunschweig (Hagenmarkt).

Musik von Heinrich Schütz: aus den „Kleinen geistlichen Konzerten von 1636/1639 mit Dorothea Spielmann-Meyns  (Sopran), Monika Hischer-Buhrmester (Sopran), Anna Gaschler (Violoncello) und Wolfgang Bretschneider (Leitung). Die Predigt hält Pfarrer Werner Busch.